Ladebooster

Die erste Anschaffung für das Freisteher-Mobil: ein Ladebooster.

Die Lichtmaschine kann in aller Regel die Aufbaubatterie nicht voll aufladen, da diese mit der Starterbatterie zusammengeschaltet ist während der Fahrt. Und da die Starterbatterie meist nur wenig entladen ist, ist diese auch schneller voll und dann regelt die Lichtmaschine die Leistung herunter, um Kraftstoff zu sparen. Folge: Die Aufbaubatterie kann nicht genug geladen werden.
Dünne Leitungsquerschnitte tun ein Übriges, diese lassen die Spannung abfallen, so dass diese ebenso nicht hoch genug ist, um die Aufbaubatterie genügend zu laden.

Also kam ein Ladebooster ins Freisteher-Mobil. Der Ladebooster hilft, die Aufbaubatterie besser zu laden, indem er mehr Strom und mehr Spannung zur Verfügung stellt.

Der Einbau ist nicht sehr kompliziert, wenn man nicht gerade neue Kabel ziehen muss. In der Regel kann der Ladebooster einfach in die + Leitung vor dem Elektroblock eingeschleift und an Masse verbunden. Mehr ist es im Grunde nicht. Mit einem kleinen Ladebooster, der bis zu 25Ah Ladestrom zur Verfügung stellt, müssen in den meisten Fällen auch keine neuen Kabel gezogen werden, die bordseits vorhandene ist in den meisten Fällen ausreichen.

Allerdings eine Warnung zum Selbsteinbau: Auch, wenn wir hier nur mit 12V hantieren: Die fliessenden Ströme können gewaltig sein, und bei Fehlern in der Verkabelung kann es zum Brand kommen. Wer also absolut keine Ahnung von der Elektrik im Wohnmobil hat: Finger weg!

Ich entschied mich für diesen Weg, da ich einfach faul bin – gut, ich ziehe den Begriff bequem vor. Ich wollte keine neuen Kabel ziehen, und 25A Ladestrom würden meine Batterie im günstigsten Fall in 2 Stunden wieder aufladen, denn damals war noch eine 80Ah AGM an Bord. Das sollte ausreichen, wenn wir, wie geplant, täglich den Platz wechseln – den wir wollen reisen, etwas sehen, und nicht tagelang an einem Platz verweilen. Ja, ein größerer Ladebooster wäre schön, aber mit dem Querschnitt der Kabel, die schon verlegt sind, nicht praktikabel. 25A Ladestrom sind nicht sehr viel, aber für uns mehr als ausreichend, da wir unsere Batterie nicht sehr belasten: Licht, Heizung, Handy Laden. Das war es eigentlich schon. Kein Wechselrichter oder dergleichen, was viel Strom ziehen würde. Wir gehören da wohl eher zu den einfacheren Wohnmobilisten, die nicht allen Luxus dabei haben müssen. Und nur um die Ampere geht es ja auch nicht, es geht vor allem darum, dass diese auch bei der Batterie ankommen, was bei uns nur über die Lichtmaschine und Trennrelais nicht der Fall war.

Ich entschied mich für den Votronic Ladebooster VCC 1212-25 IOuU.

Warum? Weil es einerseits der günstigste war, die Erfahrungen im Netz positiv und der am schnellsten geliefert werden konnte.
Und weil ich bereits einen Batteriecomputer von Votronic eingebaut hatte, der zuverlässig läuft.

Der Einbau war dann in knapp 2 Stunden erledigt, am längsten hat tatsächlich gedauert, das D+ Signal am Elektroblock zu finden, weil ich mich dabei ein wenig dumm anstellte, ich hab irgendwie immer einen Anschluss nicht gemessen, warum auch immer.

Wer mag, kann noch einen Temperaturfühler anschließen, der wird dann zur Batterie geführt und die Ladung erfolgt dann temperaturgesteuert.

ACHTUNG:  Bei LiFeYPO4 Batterien KEINEN Temperaturfühler anschliessen, die Ladespannung kann dann zu hoch werden.  Ich habe keinen angeschlossen, auch hier, weil ich zu bequem war Kabel zu ziehen. Wirklich nötig ist der Fühler nicht, aber er optimiert das Laden ein wenig. Update: Inzwischen ist der Ladebooster mit Kennlinien für Lithiumbatterien erhältlich. Ob bei diesem ein Temperaturfühler angeschlossen werden kann entzieht sich meiner Kentnis, die Einbauanleitung beachten!

Als Einbauort kam der Platz unter der Sitzbank in Frage, wo auch der Elektroblock von CBE bereits sitzt.

Ladebooster

Ladebooster

Passt genau unter den Deckel, es bleibt Luft nach links und rechts.
Mir blieb im Grunde nur, das +Kabel am CBE abzuschrauben und am Ladebooster anzuschliessen, dann wieder aus dem Ladebooster ans CBE und noch ein Kabel an Masse sowie ein kleines an das D+ Signal am Verteiler und die Brücken entsprechend der Einbauanleitung setzen, damit die Spannung der Batterie korrekt gemessen wird. Fertig. So einfach hatte ich es mir nicht vorgestellt.

Nach dem Einbach noch fix die Einstellung am Ladebooster überprüft, ob AGM mit 14,7V Ladespannung eingestellt ist, und dann der erste Test.
Update: Jetzt ist die Einstellung Wet/Bleibatterie, da die Lithiumbatterie auch wunderbar mit dieser Einstellung geladen werden kann.

Motor gestartet, Elektrik läuft noch, die Leuchtdioden am Ladebooster zeigen mir an, dass er lädt.

Ob und wie viel es gebracht hat, konnte ich dann am Batteriecomputer ablesen.

Ladestrom vor Ladebooster: 6A, das ist absolut induskutabel, damit würde das Laden wenigstens 6 Stunden dauern, wenn die Batterie halb entladen ist.

Ladestrom nach Ladebooster: 18AH. Yeah! Das ist besser, wenn auch nicht perfekt. Aber so liege ich bei den knapp 2 Stunden Fahrt, die ich mir erhofft hatte.
Update: Die Lithiumbatterie nimmt die vollen 25A auf! Kurz bevor sie voll ist fällt der Ladestrom manchmal auf knapp über 2A, was den Balancer geschuldet ist, die verbraten diesen Strom, um die Spannung der Zellen untereinander auszugleichen.

Ich bereue den Ladebooster nicht. Bei meinem Reiseverhalten eine sinnvolle Ergänzung, da ich vorhabe, Landstrom möglichst zu meiden.

Der Ladebooster war allerdings erst der erste Schritt zur mehr Autarkie, denn eine große LiFeYPO4 Batterie ist noch geplant.
Update: Inzwischen ist die LiFeYPo4eingebaut.

Dazu dann später mehr.