Unser Wohnmobil ist verkauft – Was nun?
Ja, wir haben unser Wohnmobil verkauft. Nach 6 Jahren auf 5,41m ist unser Wohnmobil nun verkauft!
Wir werden das Reisen aber nicht aufgeben, wir werden auch weiterhin unterwegs sein, doch nun noch kleiner! Ja, noch kleiner! Die bisherigen 5,41m sind schon sehr kurz für ein Wohnmobil, und jetzt werden wir uns sogar auf 4,96m verkleinern.

Ab Mai nur noch 4,96m!
Der Kaufvertrag ist unterschrieben, das alte Wohnmobil verkauft. Es gibt kein Zurück mehr! Wir werden ab Mai also mit kurzen 4,96m unterwegs sein. Weniger Platz und weniger Komfort: kein festen Betten mehr, keine Dusche, kein warmes Wasser aus dem Boiler, von noch weniger Stauraum, weniger als wir auf 5,41m hatten, mal ganz zu schweigen.
Und dennoch denken wir, dass es die richtige Entscheidung ist!
Warum wir wechseln:
Wer die Seite länger kennt weiß, dass wir uns mal ‘Die Freisteher’ nannten. Wir sind also Freisteher und stehen also eher nicht auf Stellplätzen. Unser bisheriges Wohnmobil war uns zu auffällig und zu unhandlich, da wir auch gerne sehr kleine Straßen erkunden. Dort machen sich 2,35m Breite und 3,15m Höhe schon bemerkbar. Mancher mag darüber schmunzeln, war es doch mit 5,41m bereits ein sehr kurzes Wohnmobil, aber Breite und Höhe lassen sich nicht wegschmunzeln. Eine weiße Wand, egal wie kurz sie ist, fällt immer auf.
Und die die Zeiten haben sich geändert: war man früher noch ohne Weiteres fast überall willkommen, hat die “Wohnmobilschwemme” in den letzten Jahren einiges verändert. Immer häufiger trifft man auf unfreundliche Menschen, die es nicht sehen mögen, wenn man mal eine Nacht auf nicht offiziellen Plätzen steht.
Dazu fühlen wir uns inzwoschen wie einer von vielen. Egal, wohin und wo wir fahren, es kommt immer irgendeine weiße Schrankwand entgegen. Wir schwimmen mit dem weißen Joghurtbecher in der Masse. Und wir wollen nicht zwei von Tausenden sein. Klar, das kommende ist auch ein Wohnmobil, aber es sieht auf dem ersten Blick nicht danach aus, es ist nicht so lang und nicht so hoch wie die meisten Kastenwagen. Damit können wir (hoffentlich) etwas weniger prominent auch in Städten unterwegs sein. Großer weißer aufgebauter Kasten fällt sofort auf, kleines dunkles Gefährt vielleicht etwas weniger, so unsere Hoffnung.
Also warum nicht sogar klein genug, dass es als PKW-Ersatz taugt und groß genug, dass man damit noch komfortabel genug reisen kann und flexibel genug, dass man spontan “im täglichen Unterwegs” einfach mal vor Ort bleibt.
Das kleinere Wohnmobil ist also ein Schritt dazu, etwas unauffälliger unterwegs zu sein und zu mehr Beweglichkeit und Flexibilität bei unseren Reisen und kurzen Trips im täglichen ‘Unterwegssein’.
Darauf werden wir verzichten müssen:
Wir wissen, worauf wir verzichten müssen. Allerdings ist es kein großer Verzicht für uns, eher etwas Einschränkung.
Nicht mehr duschen
ist für uns nicht so dramatisch, da wir die Dusche kaum genutzt haben, um Wasser zu sparen. Die Male, die ich unterwegs in 7 Jahren im Fahrzeug geduscht habe, kann ich an meinen Fingern abzählen, in der Regel war Katzenwäsche angesagt. Selbst meine Frau, die am Anfang noch meinte, ohne Dusche ginge gar nicht, merkte schnell, dass man mit einer Katzenwäsche ebenso sauber wird. Sollte uns nach Duschen sein, dann fahren wir eine Therme oder ein Schwimmbad an und verbinden das mit etwas sportlicher Aktivität. Für den Sommer gibt es noch immer eine Aussendusche.
Kein Warmwasser mehr aus dem Boiler
So what? Hatten wir im Sommer auch nicht, da die Gasheizung dann aus blieb. Heißt: Warmes Wasser aus dem Hahn haben wir unterwegs nie wirklich benötigt. Und wenn, dann wird fix mal ein Liter Wasser auf dem Gasherd erhitzt, das reicht dicke für die Katzenwäsche oder wofür auch immer.
Jetzt nur 35 Liter Wasser statt 100 Liter Frischwasser
Das ist in der Tat eine kleinere Herausforderung, aber keine sehr große. Mit 100 Liter kamen wir 14 Tage und manchmal sogar länger aus, kaum vorstellbar für viele, die mit 100 Liter gerade mal 2-3 Tage schaffen. Das macht also ca. 7 Liter am Tag. Im Wohnmobil Wasser zu sparen ist wirklich einfach, wenn man bewusst damit umgeht. Bei 35 Litern sind es jetzt also 4-5 Tage. Bedeutet für uns, dass wir häufiger Wasser auffüllen müssen, was in Skandinavien absolut kein Problem ist, man kommt im Grunde täglich an Auffüllmöglichkeiten vorbei, ohne Stellplätze oder dergleichen anfahren zu müssen. Zur Not nehmen wir 20l zusätzlich im Kanister mit und verlängern es so um 2-3 Tage, den Platz dafür werden wir schon irgendwo auftreiben, wenn es sein muss. In Deutschland ist es nicht ganz so komfortabel, aber auch machbar, kostet hier in der Regel etwas, während es in Skandinavien überall, wo wir auffüllten, kostenfrei war.
Kein festes Bett mehr im Innenraum, dieses ständige Gebastel!
Ja, das mag in der Tat stören, vor allem, wenn durch das Bett die Sitzgelegenheit verloren geht und beide aufstehen müssen, wenn einer arbeiten muss, oder wenn jemand schlafen möchte, nicht mehr am Tisch sitzen kann. Im neuen Fahrzeug ist beides gleichzeitig möglich, da das Bett erstens schnell aufgebaut ist, das dauert wirklich nur knapp 30 Sekunden und die Sitzgelegenheit an der Dinette auch bei gebauten Bett unten erhalten bleibt – für mich der Hauptgrund, dass Nugget mit AD und Bulli nie eine Option für mich waren. Es gibt dazu ein Aufstelldach, so dass an ruhigen Orten und wenn es nicht zu kalt ist, dieses aufgestellt wird, sofern es am Übernachtungsort erlaubt ist.
Keine Stehhöhe wenn das Dach unten bleibt!
Wenn das Aufstelldach eingeklappt ist, können wir nicht mehr aufrecht stehen. Aber im Gegensatz zu VW Bus, Marco Polo und dem Nugget ist es besser. Ich muss nicht mit so krummen Rücken stehen wie Quasimodo, es ist auszuhalten, mehr ein nach unten schauen statt bücken. Dazu ist das Raumgefühl im kommenden Fahrzeug unserer Meinung nach um Welten besser als in den eben genannten, aber gut, diese sind auch mehr PKW als unser kommendes Fahrzeug. 90% der Zeit im Fahrzeug verbringt man wohl eh sitzen oder liegend, wenn nicht sogar mehr, also werden wir das sicher aushalten können. Das Raumgefühl im neuen Fahrzeug ist unglaublich gut – wenn ich vorne auf den gedrehten Sitzen sitze fühlt es sich drei Nummer größer an – luftige und geräumer als der Alkoven zuvor.
Jetzt freuen wir uns auf:
Dieselheizung statt Gasheizung.
Das ist für mich ein dicker Pluspunkt, denn mich hat es immer etwas gestört, Gasflaschen tauschen oder auffüllen zu müssen. Gerade im Winter in Skandinavien bei -15°C und weniger, wenn die Flaschen alle 4-5 Tage leer sind, fand ich es sehr nervend, dass ich darauf immer einen Blick haben musste. Klar hätte ich eine kleine Dieselheizung als Zuheizer im jetzigen Alkoven einbauen können, nur der Platz ist beschränkt und noch mehr Gewicht muss man nicht spazieren fahren.
Kürzer, schmaler, niedriger, unauffälliger?
In Städten war das alte Mobil zwar unhandlich, aber durchaus manchmal etwas nervig. Parkplatz zu kurz oder zu schmal. Wer meint, dass man mit 5.46m problemlos überall parken kann, der irrt. Markierte Flächen meist zu kurz, und am Straßenrand gefunden Lücken sind oft auch ein paar Zentimeter zu kurz. Mit meinem PKW zuhause, der knapp 4,90m lang ist, ging das besser, also habe ich die Hoffnung, das 4,96m das leichter machen sollten. Auf Brücken und bei starkem Wind wird jetzt die Seitenwindanfälligkeit geringer sein und dazu ein geringerer Verbrauch, der Alkoven genehmigte sich auch schon mal 14-15l. Das wird der Flexibiltät nicht unbedingt schaden – und ein paar Euros mehr in der Portokasse sind auch willkommen.
Nur ein Fahrzeug statt PKW zuhause und Wohnmobil unterwegs.
Das ist ein Punkt, der meiner Bequemlichkeit entgegenkommt. Das neue Fahrzeug wird meinen PKW und das Wohnmobil ersetzen. Es ist klein genug, um damit auch gut in der Stadt unterwegs sein zu können, einen Parkplatz zu finden dürfte kaum ein Problem darstellen, wenn auch nicht ganz so einfach wie mit dem PKW. Ich habe aber nur einmal Steuern, einmal Versicherung und sämtliche Wartungen und Unterhaltskosten fallen nur einmal an, das summiert sich. Und wenn es doch mal zu groß sein sollte, hat meine Frau noch immer ihres kleines Cabrio, dann nehmen wir eben dieses.
Was ist es denn nun geworden?
Nun, welches Fahrzeug ist es denn nun, das bald auf dem Hof steht?
Das verraten wir, wenn es bei uns ist, das wird noch ein paar Wochen dauern. Nach der ersten Reise gibt es vielleicht auch eine Roomtour auf YouTube, mit aus der Praxis gewonnener Erfahrung, oder ich will versuchen, täglich ein kleines Video darüber zu machen, wie wir uns an das neue Wohnmobil gewöhnen.
Bis dahin allzeit knitterfrei Fahrt und viele schöne Erlebnisse!
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